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Mai: Wachstum und Entfaltung

  • Autorenbild: Bettina Koch
    Bettina Koch
  • 2. Mai
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 7. Mai

„Alles, was du brauchst, steckt bereits in dir – lass es wachsen." Der Mai ist ein Monat voller Aufbruch, Bewegung und Lebenskraft. Ein Monat wie ein Versprechen. Die Natur explodiert förmlich in Farben, Düften und neuen Formen. Die Luft riecht anders, die Farben sind intensiver, das Leben pulsiert. In uns selbst beginnt eine ähnliche Dynamik: ein Drang, sich zu entfalten, Altes abzustreifen und dem Leben neu zu begegnen. Wachstum – im Außen wie im Innen. Die Frage ist nur: Lassen wir es zu?


Maiglöckchen
Foto: Anastasia Collection | Canva

Die Herkunft des Namens Mai


Der Mai trägt seinen Namen nicht zufällig. Seine Wurzeln reichen tief in die Mythologie. Der Name kommt vom lateinischen „Maius“, benannt nach der Göttin Maia. In der römischen Kultur war sie eine Erdgöttin, eine Hüterin des Frühlings, der Fruchtbarkeit, der warmen Erde, die Leben hervorbringt. In der griechischen Mythologie ist Maia eine der sieben Plejaden und Mutter des Götterboten Hermes.


Maia verkörpert das, worum es im Mai geht: das Gebären von Neuem, das Wachsen, das Entfalten von dem, was schon lange in uns keimt. Es ist kein Zufall, dass gerade jetzt viele Menschen spüren: Ich will etwas verändern.


Was wir mit dem Mai verbinden


Der Mai hat eine ganz besondere Energie – lebendig, sanft, zugleich kraftvoll. Er ist der erste Monat, in dem wir mit voller Wucht im Frühling stehen, manchmal sogar schon mit einem Fuß im Sommer.


  • Die Natur erwacht vollständig: Das erste zarte Grün des April wird zu sattem Laub, Wiesen blühen in Gelb, Weiß, Violett.

  • Das Licht kehrt zurück: Die Tage sind spürbar länger, die Sonne zeigt sich öfter, der Körper produziert mehr Serotonin.

  • Der Bewegungsdrang wächst: Wir wollen raus – wandern, radeln, barfuß über Gras laufen.


Der Mai weckt Lebensfreude. Er erinnert uns daran, wie gut es tut, im Fluss zu sein. In dieser Zeit fällt es leichter, Veränderungen in Angriff zu nehmen – nicht aus Mangel, sondern aus innerer Fülle heraus.


„Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus“ – so beginnt ein berühmtes deutsches Volkslied. Und das ist mehr als ein poetisches Bild. Bäume treiben jetzt ihre Knospen aus. Alles ist auf Expansion programmiert. Und genau das kann uns als Spiegel dienen.


Naturphänomene und Tierwelt im Mai


Im Mai geschieht draußen Magie – und das ganz ohne große Inszenierung. Man muss nur hinschauen, hinhören, hinspüren.


  • Vögel: Die Singvögel sind in Hochform – Nachtigallen, Meisen, Rotkehlchen. Viele brüten jetzt oder ziehen gerade ihre Jungen auf.

  • Bienen und Hummeln: Summen durch die Luft, tanzen von Blüte zu Blüte. Es ist Bestäubungszeit – ohne sie gäbe es keine Früchte.

  • Kräuter und Pflanzen: Giersch, Brennnessel, Löwenzahn – jetzt sprießen die Wildkräuter, voller Vitamine und Lebensenergie.

  • Wetter: Der Mai ist launisch – Sonne, Gewitter, Wind. Aber immer lebendig.


In der Natur gilt: Alles kommt zu seiner Zeit. Diese Geduld können wir uns abschauen. Es geht nicht ums Erzwingen, sondern ums Zulassen.


Besondere Tage im Mai


Der Mai ist reich an Feiertagen – kulturell, spirituell und naturnah.


  • 1. Mai – Tag der Arbeit: Ein Tag des Aufstehens, der Bewegung, der Selbstbestimmung. Ursprünglich ein Streik- und Protesttag, heute oft auch Familien- und Wandertag.

  • 11. bis 15. Mai – Eisheilige: Eine alte Bauernregel sagt: Vor den Eisheiligen sollte man keine empfindlichen Pflanzen raussetzen – es könnte nochmal Frost geben. Ein Reminder: Auch mitten im Wachstum kann noch etwas Kühle kommen. Das gehört dazu.

  • Pfingsten (beweglich): Das Fest des „heiligen Geistes“ – Inspiration, Verbindung, Geistkraft. Für viele spirituell Praktizierende ein Moment tiefer innerer Erneuerung.

  • Muttertag (zweiter Sonntag im Mai): Nicht nur ein Tag für die eigene Mutter, sondern auch ein Moment, um das weibliche Prinzip in uns zu ehren: das Fürsorgliche, das Kreative, das Nährende.

  • 20. Mai – Weltbienentag: Erinnerung daran, wie sehr wir mit allem verbunden sind. Ohne Bienen keine Nahrung, keine Vielfalt. Sie symbolisieren Kooperation, Fleiß und Sensibilität.


Persönliche Entwicklung: Wachstum beginnt innen


Wenn draußen alles wächst, spüren viele auch einen inneren Drang, sich zu verändern. Die Energie des Mai lädt ein, Fragen zu stellen: Was will in mir wachsen? Welche Knospen in mir warten darauf, aufzugehen? Welche alten Glaubenssätze dürfen gehen?


Wachstum ist nicht laut. Es geschieht oft im Stillen. In den kleinen Entscheidungen. In der Art, wie wir mit uns selbst sprechen. In den Momenten, in denen wir das Alte loslassen und dem Neuen Platz machen.


Persönliche Entwicklung beginnt mit Selbstbeobachtung – nicht wertend, sondern neugierig. Wie der Gärtner, der schaut: Wo ist Schatten? Wo fehlt Wasser? Wo ist Raum für mehr Licht?


"Alles neu, macht der Mai, macht die Seele frisch und frei." – Hermann Adam von Kamp

Herzöffnung und das Anahata Chakra


Das Herzchakra, auch Anahata Chakra genannt, liegt in der Mitte der Brust und ist das Zentrum für Liebe, Mitgefühl und Verbundenheit. Es verbindet die unteren (körperlichen) mit den oberen (spirituellen) Chakras und ist quasi die Brücke zwischen Körper und Geist, Himmel und Erde. Wenn wir aus dem Herzen leben, handeln wir nicht aus Angst, sondern aus Vertrauen.


Der Mai ist ideal, um mit dem Herzraum zu arbeiten – nicht nur körperlich, sondern auch emotional.


Typische Themen des Anahata Chakras:


  • Offenheit vs. Schutzmechanismen

  • Selbstliebe vs. Selbstkritik

  • Vergebung – für andere, aber auch für uns selbst

  • Nähe zulassen – mit gesunden Grenzen


Yoga-Übungen zur Herzöffnung:

  • Ustrasana (Kamel) – kräftigt den Rücken, öffnet das Herz

  • Bhujangasana (Kobra) – sanfte Rückbeuge, schenkt Weite

  • Dvipada Pitham (Schulterbrücke) – fördert Balance im Herzraum

  • Herzmeditation (z. B. Metta) – kultiviert Liebe und Verbundenheit

Tipp: Übe im Freien, wenn möglich – barfuß auf der Wiese, das Gesicht zur Sonne.


Frage dich: Wie kann ich mich dem Leben wieder mehr öffnen – ohne Maske, ohne Schutzschild?


"Wenn der Mai in dein Herz fällt, wächst Hoffnung wie Unkraut." – Eigener Gedanke

Ernährung im Mai: Leicht, grün, frisch


Dein Körper ist ein Teil der Natur – und er weiß, was er braucht. Nach den eher schweren Wintergerichten sehnt sich das System jetzt nach Leichtigkeit. Jetzt tut uns alles gut, was frisch, wasserreich und entschlackend ist.

  • Wildkräuter: Reich an Bitterstoffen, die Leber und Galle unterstützen

  • Spargel: Entwässernd, basisch, köstlich

  • Rhabarber und Erdbeeren: Fruchtig, sauer – gut für die Verdauung

  • Sprossen und Keimlinge: Kleine Nährstoffwunder

  • Fermentiertes (z. B. Sauerkraut): Für eine gesunde Darmflora

Trinken: Warmes Wasser, Zitronenwasser, Kräutertees (z. B. Brennnessel, Löwenzahn) – das hilft beim inneren Frühjahrsputz.


Weniger ist oft mehr – der Körper braucht keine Schwere mehr, sondern Raum zum Durchatmen.


"Der Mai ist das grüne Lächeln der Erde." – Unbekannt

Persönliche Gedanken


Für mich ist der Mai wie ein Spiegel: Er zeigt mir, wo ich noch festhalte – und wo ich bereit bin, mich zu öffnen. Jedes Jahr fühle ich dieses innere Kribbeln. Die Lust, Dinge neu zu sehen, loszugehen, mich selbst mehr zu zeigen.


Nicht, weil ich „besser“ werden muss. Sondern weil in mir – und in uns allen – etwas ruht, das wachsen will. Etwas Echtes. Und wenn wir diesem inneren Ruf folgen, passiert etwas Magisches: Wir werden nicht „jemand“, wir werden mehr wir selbst.


"Im Mai geht die Seele barfuß." – Persönliche Notiz

Fazit: Lass dich wachsen


Der Mai ist mehr als ein schöner Frühlingsmonat. Er ist eine Einladung. An dich. An dein Herz. An dein inneres Wachstum. Du musst nichts hinzufügen, nichts beweisen, nichts werden. Du musst nur Raum schaffen. Und zulassen.


"Alles, was du brauchst, steckt bereits in dir – lass es wachsen."


Namasté 🌱

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